Portrait

Portrait über meine Arbeit als Theaterpädagogin

 

"Nicht nur an der Oberfläche kratzen. Cara Basquitt sieht im Theaterspielen viel mehr als reine Unterhaltung. Cara Basquitts Welt ist das Theater - mit sozialkritischem Ansatz. Die Niederbrechenerin hat im Mai mit der Theater-AG der Limburger Marienschule eine erfolgreiche Inszenierung von Shakespeares "Sommernachtstraum" auf die Bühne gebracht, außerdem Theaterstücke mit Flüchtlingen realisiert. (...) Basquitt arbeitet gerne mit Menschen. "Es liegt mir am Herzen, vor allem auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen Kunst und Kultur näherzubringen", betont sie. "Theater kann unglaublich viel bewirken. Die Spieler schlüpfen in unterschiedliche Rollen und lernen verschiedene Meinungen und Haltungen kennen." Basquitt ist sich sicher, dass Theaterprojekte Gemeinschaft fördern und die Darsteller lernen, Verantwortung in einer Gruppe zu übernehmen. Außerdem stärke Theaterspielen das Selbstbewusstsein und verhelfe zu einem guten Körpergefühl. "Ich mag die biografische Theaterarbeit sehr, und es ist schön, wenn ich gemeinsam mit der Gruppe ein eigenes Stück entwickeln kann. Die Schauspielerinnen und Schauspieler haben dann die Möglichkeit, eigene Texte zu schreiben, die wir mit in das Stück einfließen lassen", erzählt sie über ihre Arbeitsweise. "Theater schafft Begegnungen, die zwischen den unterschiedlichsten Menschen stattfinden können. Sie können sich kennenlernen und Vorurteile abbauen. Das ist eine große Bereicherung für alle", sagt sie. Basquitt will mit ihren Themen nah an den Menschen sein. Dabei findet sie es wichtig, sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinanderzusetzen. Sie will Denkanstöße geben. "Wenn die Zuschauer anders aus dem Theater herausgehen als sie hereingekommen sind, ist das ein toller Erfolg", sagt sie. Drei Theaterprojekte mit Geflüchteten und jungen Menschen aus Limburg und Umgebung hat sie für die Malteser realisiert, außerdem ein interkulturelles Theaterprojekt mit Jugendlichen aus Deutschland und Bosnien und Herzegowina. Gerne erinnernt sich sicha uch an das Projekt "Deutschstunde 2.0 - Gegen das Vergessen", das sie 2014 mit ihrer Theatergruppe "Quadrat im Kreis" (...) erarbeitet hat. (...) Mit der Marienschule hat Basquitt ein Theaterstück über das Leben von Anne Frank auf die Bühne gebracht. "Es ist wichtig, dass wir uns weiterhin mit den Gräultaten der Nationalsozialisten auseinandersetzen und ich werde mich auch in Zukunft weiterhin mit dem Thema beschäftigen. Das darf niemals in Vergesenheit geraten", sagt sie bestimmt. (...) Für ihre Zukunft wünscht sie sich, dass sie weiterhin kreativ sein und mit ihren Projekten einen Beitrag für ein friedvolles Miteinander leisten kann. "Ich möchte mich weiterhin in Theaterprojekten mit gesellschaftlich relevanten Themen beschäftigen", sagt Cara Basquitt. "Ich will nicht nur an der Oberfläche kratzen. Ich bin eine 'Tiefseetaucherin' und möchte das auch gerne bleiben." "

Von Andreas Müller, Nassauische Neue Presse, 17. Juli 2018