Kaleidoskop

Pressestimmen "Kaleidoskop - Ein biografisches Theaterprojekt mit Geflüchteten und jungen Menschen aus Limburg und Umgebung", Malteser Hilfsdienst e.V.

 
"Heitere und nachdenkliche Momente in Limburg. Theater mit Geflüchteten berührt das Publikum in der Jugendkirche. (...) Das Theaterprojekt "Kaleidoskop" ist ein Stück, das zutiefst berührt und die Zuschauer gleichzeitig zum schmunzeln bringt. Es regt zum nachdenken an und hinterlässt Spuren. Vor kurzem fanden die drei restlos ausverkauften Aufführungen des biografischen Theaterstücks statt, das die Maltser unter der Leitung der Regisseurin Cara Basquitt gemeinsam mit Geflüchteten und jungen Erwachsenen aus Limburg entwickelt haben. Vor kanpp 500 Zuschauern zeigte das Ensemble in der Jugendkirche Corssover in vierzehn Szenen die Zerissenheit zwischen der alten Heimat und dem neuen Leben in Deutschland. (...) Den Großteil der Texte haben die Schauspieler selbgst geschrieben. Cara Basquitt, Theaterpädagogin und Referentin für Integrationsdienste bei den Maltesern, hat sie zu dem Stück "Kaleidoskop" verwoben. (...) Mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen zollte das Publikum den Schauspielern und der Regisseurin Respekt."
 
Lahn Post, 15. April 2017
 
 
"Einsam in der Fremde. Theaterprojekt der Malteser mit Flüchtlingen. (...) Wie funktioniert die Integration von Flüchtlingen? Wie fühlt es sich an, wenn vertraute Traditionen in einen fremden Kontext transportiert, wenn die Erinnerungen aus der Vergangenheit an die Erwartungen der Gegenwart angepasst werden müssen und die Verbindungsstücke fehlen? Um diese Fragen geht es bei dem Theaterprojekt (...) Das Stück (...) ist ein Kaleidoskop vieler kleiner Szenen. Die Wirkung des Erzählten und Gespielten entfaltet sich daei in jedem Augenblick neu. (...) Doch was wie ein heiteres Gesellschaftsspiel anmutet und in seiner Irrwitzigkeit überzeichnet ist, treibt den Antragssteller zur Verzweiflung. Die Szene ist ein originell und humorvoll inszeniertes, bitterböses Bild. (...) Besonders berührend bei diesem Theaterstück  ist (...) jener gezeigte Lebenssausschnitt, bei dem drei sehr junge, unbegleitete Geflohene von ihrer Entwurzelung und ihrem Heimweg erzählen.(...) Sie alle haben erfahren, dass Integration mehr bedeutet als einen sicheren Schlafplatz, eine warme Mahlzeit am Tag und Kleidung. Integration ist mehr als die Bereitstellung äußerer Rahmenbedingungen. Integration ist auch ein tiefes Gefühl wie die Theatergruppe (...) an diesen drei Abenden sehr eindringlich vermittelt."
 
Von Anken Bohnhorst-Vollmer, Nassauische Neue Presse, 28. März 2017
 
 
"(...) Theaterprojekt zeigt Wünsche, Träume und Sehnsüchte in der neuen Heimat. (...) Mit ihren deutschen und syrischen Schauspielern steht sie kurz vor der Aufführung des Stückes „Kaleidoskop“. Es ist sozusagen eine Fortsetzung des Stückes (...) aus dem vergangenen Jahr. Wieder sollen verfremdete Lebensgeschichten von Geflohenen erzählt werden. Dieses Mal allerdings mit den Schwerpunkten „Welche Schwierigkeiten und Herausforderungen muss ich in Deutschland bewältigen? Wie funktioniert mein neues Leben in einer neuen Heimat?“ Im Oktober 2016 hat Basquitt mit der größer gewordenen Gruppe angefangen. (...) Eine Szene im Stück zeigt die Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden. (...) Ein Syrer versucht, sich einen Weg durch ein Labyrinth aus 200 Umzugskartons zu bahnen. „Sprache, Kultur, Anschluss finden, Arbeit oder Frustration“ steht darauf. In der Schule beschäftigen sie sich mit Sprichwörtern und Redewendungen. „Du gehst mir auf den Keks“. Ist das nun Akkusativ oder Dativ? Aber was bedeutet es? (...) Klar geht es auch um Freundschaft und Liebe. Aufgezeigt werden Vorurteile in der Familie, wenn man mit Fremden zu tun hat oder gar mit ihnen befreundet ist. (...) Bei einer Wasserpfeife lässt sich aber auch da einiges besprechen und klären. Und natürlich spielen für die Geflüchteten auch Erinnerungen an die Orte ihrer verlassenen Heimat eine wichtige Rolle. „Kaleidoskop“ ist ein Stück, das zum Nachdenken anregt, einen aber auch zum Schmunzeln bringen kann."
 
Von Andreas Müller, Weilburger Tageblatt, 21. März 2017
 
 
"Integration mal anders. Deutsche und Flüchtlinge schreiben gemeinsames Theaterstück. (...) Immer wieder werden die Schauspieler (...) darüber sprechen, was ihre Kultur ausmacht und was die der anderen. Was sie erlebt haben und wie sie das geprägt hat. Was Heimat für sie bedeutet und was Freundschaft. Woran sie manchmal zu verzweifeln glauben. Und welche Träume und Wünsche sie für die Zukunft haben. Daraus entstehen Szenen, denen Cara Basquitt dann einen roten Faden verpasst. Niemand wird am Schluss seine eigenen Texte vorlesen. „Der Abstand zum biografischen Material macht eine größere Freiheit möglich“, sagt Basquitt. (...) Seraj irrt durch ein Labyrinth aus Kartons. „Verantwortung“ steht auf einem, „Behörden“ auf einem anderen. Er versucht, die Kartons aus dem Weg zu schieben, doch es geht nicht. (...) Es ist die Anfangsszene des Stücks „Kaleidoskop“, das die nun 23 Schauspieler in den vergangenen Monaten entwickelt haben. (...) Karim, ein 19-jähriger Syrer, (...) ist ebenfalls voll des Lobes. Gerade noch hat er in einer Szene dargestellt, wie schwierig es ist, aus einer Kindheit im eigenen Land ins Erwachsenenleben in der Fremde katapultiert zu werden. Jetzt sagt er: „Wir sind hier wie eine Familie. Wenn einer traurig oder glücklich ist, fühlen die anderen mit.“ (...) „Es sind gute Leute hier“, sagt Karim. „Das Schönste ist, dass es uns zum Lachen bringt“, sagt Khalid. (...) Die Schauspieler treffen sich nun auch außerhalb der Proben, gehen ins Kino oder kochen füreinander. Die Jugendlichen haben nicht nur gemeinsam ein Stück geschrieben. Sie sind auch Freunde geworden."
 
Von Sarah Bernhard, Nassauische Neue Presse, 10. März 2017