Dorfgeschichte(n) - Fragmente aus 1250 Jahren Niederbrechen und Oberbrechen

Dorfgeschichte(n) – Fragmente aus 1250 Jahren Niederbrechen und Oberbrechen

Das Theaterstück „Dorfgeschichte(n) – Fragmente aus 1250 Jahren Niederbrechen und Oberbrechen" wurde am 15., 16. und 17. Juli 2022 vor ca. 1500 Zuschauer*innen anlässlich der 1250 Jahrfeier Nieder- und Oberbrechen in der Emstalhalle in Oberbrechen aufgeführt.

Die Aufführungen waren das Resultat einer fast vierjährigen Vorbereitungsphase. Bereits im August 2018 fanden erste Überlegungen zu einem Theaterprojekt anlässlich der 1250-Jahrfeier statt. Detaillierte Besprechungen und Vorbereitungen zwischen Regie und Vertreter*innen des Arbeitskreises Historisches Brechen folgten dann bis Anfang 2021, ehe das Projekt mit einem virtuellen Treffen am 10. März 2021 offiziell in größerer Runde startete.

In der durch die Corona-Pandemie stark geprägten Vorbereitungsphase haben Mitwirkende in verschiedenen digitalen und analogen Treffen die ersten Schritte hinsichtlich der Auswahl von Geschichte(n), Musik, und Choreografie, Szenenentwicklung, Bühnenbau/-technik und Organisation getan. So ist ein Rahmen für die Entwicklung des eigentlichen Theaterstückes geschaffen worden, dem intensive Proben der zahlreichen Mitwirkenden folgten.

In 1250 Jahren hat sich vieles ereignet. Umso schwerer war es, eine erste Auswahl an Themen für das Theaterstück zu treffen. Im Vorfeld hat der Arbeitskreis Historisches Brechen daher in Rücksprache mit der Regie Dokumente und Faktensammlungen zu interessanten und „spielrelevanten" Aspekten der Dorfgeschichte zusammengestellt. Diese diensten u. a. als Materialgrundlage für die Szenenentwicklung und das daraus entstehende Theaterstück. Erste Annäherungen und Auseinandersetzungen mit dem Themenmaterial fanden von Mitte Mai bis Mitte August 2021 in 15 Themenwerkstätten statt. Anhand der Materialien haben die Teilnehmer*innen mit der Regie erste Ideen entwickelt, die im nächsten Schritt im Herbst 2021 in Theaterworkshops erprobt und getestet wurden. Parallel dazu entstand das Theaterskript, das dramaturgisch den roten Faden über die entwickelte Spielidee spannt.

Neben den Schauspielproben fanden auch seit Ende 2021 bzw. Anfang 2022 in den anderen Bereichen – Chor, Orchester und Tanz – Proben statt. In ensembleübergreifenden Proben näherten sich die verschiedenen Gruppierungen an. Nach und nach setzen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen.

Am ersten Juli-Wochenende 2022 verwandelte sich dann dank zahlreicher Helfer*innen die Emstalhalle in einen Theaterraum. Was vorher nur abstrakt durch Bodenmarkierungen gekennzeichnet war, wurde nun lebendig. Dann folgten vor Ort die ersten Durchlaufproben mit allen Beteiligten im neu geschaffenen Theaterraum – ein spannender Moment für alle.

Inhaltlich greift das Theaterstück schlaglichtartig Geschichten aus der Historie von Niederbrechen und Oberbrechen auf und schlägt Brücken zu den Lebensrealitäten der Vorfahr*innen aus unterschiedlichen Epochen: Von der Frankenzeit, über das Mittelalter, die kurfürstliche und nassauische Zeit bis hin zu den große Umbrüchen des 20. Jahrhunderts. Der 1. Weltkrieg, die Zeit des Nationalsozialismus, das jüdische Leben vor Ort und die Situation der Heimatvertriebenen nach dem 2. Weltkrieg werden ebenfalls thematisiert. Das Theaterstück erzählt auf Grundlage von historischen Ereignissen und Dokumenten sowie mündlichen Überlieferungen und Erzählungen fiktive Geschichten. Es erhebt keinen Anspruch auf historische Vollständigkeit und unterliegt der Kunstfreiheit.

Im Rahmen des Theaterprojektes wirkten ca. 200 Beteiligte in den Bereichen Schauspiel, Theaterorchester, Theaterchor, Tanz und Film sowie als Helfer*innen hinter der Bühne (Leitungsteam, Bühnen- und Kostümbild, Maske, Licht- und Tontechnik, Auf- und Abbau, Organisation etc.) ehrenamtlich mit.

Das Theaterprojekt wurde von der Gemeinde Brechen in Kooperation mit dem Kultur- und Verschönerungsverein Niederbrechen e.V. durchgeführt. Es wurde durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!" (VIDETO) gefördert und vom Schauspiel Frankfurt unterstützt.

Leitungsteam Theaterprojekte und Hauptverantwortliche:

Gesamtleitung, Regie und Dramaturgie: Cara Basquitt

Leitung Theaterchor: Jutta Sode

Leitung Theaterorchester: Michael Steiner

Leitung Theatercombo und Bühnenmusiker*innen: Kuno Wagner

Leitung Theatertanzgruppe: Dorin Frank, Madelein Gerlach, Olli Fachinger

Film: Maris Eufinger

Bühnen- und Kostümbild: Cosima Winter

Bühnentechnik: Andreas Bernhard Kremer

Ton-, Licht-, Projektionstechnik und Tragwerk: Markus Hoffmann

Lichttechnik: Dominik Gilberg

Regie- und Dramaturgie-Assistenz: Evi Rohde

Maske: Elena Barthelmes

Requisite: Alexander Fischbach

Organisatorische Unterstützung Chor: Johannes Rohletter

Organisatorische Unterstützung Kostüm: Doris Hecker

Pressearbeit: Silke Steul

Betriebliche Leitung: Gregor Beinrucker

Historische Beratung und Recherche: Arbeitskreis Historisches Brechen (Gregor Beinrucker, Alexander Fischbach, Doris Hecker)